Insekten
Braunband-/Möbelschabe Supella longipalpa
Originalgröße: ca. 11 mm
Vorkommen: Man findet sie ganzjährig in beheizten, warmfeuchten Bereichen (z.B. Schwimmbäder und Gewächshäuser). Sie sind Allesfresser und nachtaktiv.
Vermehrung: Das Eipaket mit 14–16 Ei- ern wird in Möbelspalten festgeklebt. Die Entwicklung der Eier in den Eipaketen be- nötigt ca. 7 Wochen. Die Larvenentwick- lung findet über 6–8 Stadien innerhalb von ca. 12 Wochen statt. Lebenserwar- tung: ca. 200 Tage.
Schaden: Hygiene-/Materialschädling; Allergien und Übertragung von Krankhei- ten, insbesondere des Magen- und Darm- traktes. Sie dringen auch in technische Anlagen ein und können dort Fehlfunk- tionen auslösen.
Prävention:
Beseitigung von Versteckmöglichkeiten Fachkundige Schädlingsüberwachung Überprüfung der Lieferanten
Amerikanische Schabe Periplaneta americana
Originalgröße: ca. 35 mm
Vorkommen: Man findet sie ganzjährig in geheizten Räumen, in dunklen, feucht- warmen Bereichen; häufig in zoologi- schen Gärten und Häfen. Die Amerikani- sche Schabe ist ein Allesfresser.
Vermehrung: Es werden 15–20 Eier in einem Eipaket abgelegt. Die Larven schlüpfen nach 5–10 Wochen. Die Lar- venentwicklung erfolgt über 6–13 Häutun- gen innerhalb von 6 und mehr Monaten. Lebensdauer: 1–1,5 Jahre.
Schaden: Hygieneschädling; Allergien und Übertragung von Krankheiten, ins- besondere des Magen- und Darmtraktes.
Prävention: Beseitigung von Versteckmöglichkeiten Fachkundige Schädlingsüberwachung Überprüfung der Lieferanten
Deutsche Schabe Blattella germanica
Originalgröße: ca. 15 mm
Vorkommen: Man findet sie ganzjährig in dunklen, feuchtwarmen Bereichen wie Gaststätten, Großküchen, Hotelbetrieben, Krankenhäusern, Wäschereien, aber auch oft in (zentralbeheizten) Wohnungen. Sie ist ein Allesfresser. Die deutsche Schabe kann im Freien nicht überdauern, sie wird meist z. B. von Lieferanten eingeschleppt.
Vermehrung: Bis zu 40 Eier werden in einem Eipaket ca. 4 Wochen vom weib- lichen Tier getragen. Die Larvenentwick- lung erfolgt über 5–10 Häutungen inner- halb von 2–3 Monaten. Die Lebensdauer beträgt mehrere Monate.
Schaden: Hygieneschädling; Auslösen von Allergien (z. B. Asthma) und Übertra- gung von Krankheitserregern.
Prävention: Beseitigung von Versteckmöglichkeiten Fachkundige Schädlingsüberwachung Überprüfung der Lieferanten
Bettwanze Cimex lectularius
Originalgröße: ca. 7 mm
Vorkommen:Man findet sie ganzjährig in Häusern, in der Nähe von Betten und Lagerstätten von Haustieren. Bettwanzen sind nachaktive Blutsauger.
Vermehrung: Es werden 200–400 Eier an beliebigen Materialien festgeklebt. Die Larven und erwachsenen Tiere halten sich tagsüber in trockenen, spaltenförmi- gen Verstecken auf. Sie wandern nachts, angelockt durch Körperwärme, zu ihren Wirten und saugen dort Blut. Nach meh- reren Häutungen entwickelt sich in 30–35 Tagen die erwachsene Bettwanze.
Schaden: Hygieneschädling; Überträger von verschiedenen Krankheitserregern; unangenehme Quaddelbildung nach ei- nem Wanzenstich; Verschmutzungen an Wänden und Bildern durch Kot.
Prävention:
Sauberkeit
Evtl. Auftragen eines Repellents Vorkommen
Gefleckter Pelzkäfer Attagenus pellio
Originalgröße: ca. 4,5 mm
Vorkommen: Man findet die Larven ganzjährig in Gebäuden. Sie können durch ihren Fraß erhebliche Schäden an Pelzen, Textilien, Teppichen, Leder, u.ä. anrichten. Die Larven des GeflecktenPelzkäfers sind in der Lage, das in Haa- ren und Federn vorkommende Protein Keratin zu verdauen.
Vermehrung: Im späten Frühjahr werden in Wohnungen bis zu 100 Eier abgelegt. Die Larven benötigen 1–2 Jahre für ihre Entwicklung. Hauptschlupfzeit: April bis Juni.
Schaden: Materialschädling
Prävention:
Fliegengitter in Lagerräumen Regelmäßige Kontrollen auf Schäden Regelmäßige Reinigung von Polster- möbeln, Teppichen und Textilien
Borkenkäfer Scolytinae
Originalgröße: ca. 1 - 9 mm
Vorkommen: Man findet sie, je nach Art, in allen Wäldern. Absterbende und kranke Bäume bieten die besten Überlebens- und Fortpflanzungsbedingungen. Je besser die Lebensumstände (z. B. Schneebruch infolge eines harten Winters), desto grö- ßer die Wahrscheinlichkeit einer Massen- vermehrung. Sie ernähren sich vom Bast der gesunden Bäume oder von Pilzen, die sie in den Gängen züchten.
Vermehrung: Die Käfer sind Rinden- oder Holzbrüter. Sie bohren sich zur Ei- ablage Gänge in die Rinde (Rindenbrüter) oder in das Holz (Holzbrüter).
Schaden: Laub-/Nadelbaumschädling; Massenvermehrung kann dazu führen, dass auch gesunde Bäume befallen werden. Bei forstwirtschaftlich genutzten Wäldern bedeutet das einen großen wirt- schaftlichen Schaden.
Prävention:
Anlegen von stabilen Mischwäldern Regelmäßiger Abtransport von Bruchholz; Entrindung
Fruchtfliege Drosophila melanogaster, auch: Essigfliege
Originalgröße: ca. 2,5 mm
Vorkommen: Man findet sie vorwiegend ab Spätsommer auf verfaulenden, gären- den Früchten; ganzjährig in Küchen mit mangelhafter Abfallentsorgung.
Vermehrung: Es werden ca. 400 Eier in das faulende, pflanzliche Substrat abge- legt. Dort entwickelt sich innerhalb von einem Tag die Larve. Über 3 Larvensta- dien entwickelt sich die Fruchtfliege zur Puppe, welche sich in der Regel an einem trockenen Ort befindet. Die Gesamtent- wicklung dauert ca. 10 Tage.
Schaden: Vorratsschädling; Ekelerregung und Übertragung von Verderbniskeimen auf frische Vorräte.
Prävention:
Sauberkeit, Küchenabfallentsorgung Starker Befall: Professionelle UV-Licht Fanggeräte mit Klebefläche
Gemeiner Speckkäfer Dermestes lardarius
Originalgröße: ca. 8 mm
Vorkommen: Man findet sie ganzjährig in Wohnungen und der fleischverarbei- tenden Industrie sowie im Freiland, auf Aas und in Vogelnestern. Die Käfer und Larven ernähren sich von verschiedens- ten organischen Stoffen, wie z. B. Wolle, Textilien, Vorräte und tierische Überreste.
Vermehrung: Es werden ca. 150 Eier in kleinen Haufen in bzw. an das Nährsubst- rat gelegt. Die Larven leben meist gesellig in dem Substrat. Zur Verpuppung fressen sich die Larven in festeres Material, wie Weichholz u. ä.. Der Käfer ist nachtaktiv. Die gesamte Entwicklungszeit beträgt 1,5–5 Monate.
Schaden: Hygieneschädling; Auslösen von allergischen Reaktionen und Darm- erkrankungen.
Prävention:
Schnelle Entsorgung von Abfällen mit tierischem Ursprung
Getreideplattkäfer Oryzaephilus surinamensis
Originalgröße: ca. 3 mm
Vorkommen: Man findet sie an Ge- treide, Getreideprodukten, Nüssen, Man- deln, Rosinen und Vorräten, die kohlen- hydrathaltig sind. Der Getreideplattkäfer frisst sich durch die Verpackungen und die Lebensmittel werden daraufhin feucht und klumpig. Die Käfer können Tempera- turen von –5o C überdauern.
Vermehrung: Es werden bis zu 300 Eier lose in das Substrat gelegt. Die Entwick- lungszeit der Larven bis zur Puppe kann weniger als 1 Monat betragen. Die Larven schlüpfen in Gespinsten, das befallene Lebensmittel ist wie mit Fäden oder Spinnweben durchzogen. Lebensdauer: bis zu 3 Jahre.
Schaden: Vorratsschädling
Prävention:
Getreideprodukte trocken und in verschließbaren Gefäßen lagern Regelmäßige Befallskontrolle der Vorräte
Heimchen/Hausgrille Acheta domesticus
Originalgröße: ca. 15 mm
Vorkommen: Man findet sie ganzjährig in dunklen, warmen und trockenen Bereichen (Küche, Heizungskeller u.ä.). Ideale Lebensräume stellen auch Mülldeponien und Kompostlager dar. Sie sind Allesfresser.
Heimchen sind lichtscheu und nachtaktiv.
Vermehrung: Es werden ca. 150 Eier in einer Legeperiode mit einem Legebohrer in Spalten gelegt. Die Larve entwickelt sich durch 8–10 Häutungen innerhalb von 10–35 Wochen zum erwachsenen Tier. Schaden: Nervenraubendes Zirpen und Ekelerregung. 22
Prävention: Verschließen von Eintrittsöffnungen Beseitigung von Versteckmöglichkeiten
Holzbock/Waldzecke xodes ricinus
Originalgröße: ca. 0,5 mm - 3 mm rechte Abb.: vollgesogen mit Blut, bis zu 14 mm
Vorkommen: Man findet sie im Freien vom Frühjahr bis in den Herbst, wo sich die Zecken von Gräsern und Sträuchern auf die Wirte fallen lassen.
Vermehrung: Nach der Ablage von 500– 5000 Eiern entwickeln sich die Larven innerhalb von ca. 2 Jahren. Alle Entwicklgsstadien saugen jeweils nur einmal für 3–14 Tage Blut und verlassen danach den Wirt. Lebensdauer: 2–3 Jahre
Schaden: Hygieneschädling; Übertragung von Krankheiten. Die bekanntesten sind die FSME (Frühjahr-Sommer-Meningoenzephalitis, eine Entzündung der Gehirnhaut) und die Lyme-Borreliose (eine Art chronische Nervenentzündung).
Prävention: Impfung gegen FSME Vermeidung von Wald- und WiesenSpaziergängen in gefährdeten Regionen Tragen von festsitzender, heller Kleidung
Grasmilbe Bryobia graminum, ähnlich Herbstmilbe/ Erntemilbe
Originalgröße: ca. 0,5 mm
Vorkommen: Man findet sie vom Spät- sommer bis Herbst an Tagen mit warmer, trockener Witterung (Massenauftreten). Die rötlich gefärbten Tiere wandern dort ein, wo Rasenflächen direkt an Wohnun- gen angrenzen und befallen Menschen und Tiere.
Vermehrung: Die Gesamtentwicklung vom Ei zum erwachsenen Tier dauert 3–5 Monate.
Schaden: Hygieneschädling; Verursa- chung von Hautekzemen, Allergien und Juckreiz.
Prävention:
Abstand d. Rasenflächen zu Hauswänden Vermeidung von Wiesenspaziergängen im Spätsommer
Trauermücke (Sciaridae)
Schaden: Versteckt unter der Erde fressen die Larven der Trauermücke Pflanzengewebe, Wurzeln und Keimlinge.
Ausgewachsene Pflanzen überstehen einen Trauermückenbefall problemlos. Es besteht jedoch die Gefahr einer Infektion mit Fäulnisbakterien und Pilzen. An den Zimmerpflanzen findet man Schwärme kleiner, schwarzer Insekten, kaum größer als 2 bis 4 mm.
Lebensraum: feuchte Umgebung in Wäldern, Wiesen; Felder, Gärten und Zimmerpflanzen
Aussehen: Die Larven sind 6 bis 8 mm groß und glasig grau-weiß mit schwarzem Kopf. Die ausgewachsenen Tiere sind wenige Millimeter groß und haben einen schwarzen, schlanken Körperbau.
Was tun: Vorbeugend sollte auf großzügiges Gießen verzichtet werden, stattdessen sollte mehrmals die Woche ein bisschen Wasser zugeführt werden. Bei befallenen Zimmerpflanzen sollte vorerst aufs Gießen verzichtet werden, so kann der Topfballen kurzzeitig austrockenen. Mit Gelbtafeln kann der Befall reduziert werden.
Flöhe
Aussehen
Ei: etwa 0.5 mm im Durchmesser und von rundovaler Gestalt.
Larve: Der schlanke Körper der Larven (Abb. 3) ist in 14 Segmente unterteilt, stark behaart und weisslichgelb. Die Larven besitzen zum Kauen geeignete Mundwerkzeuge und sind augen- und beinlos. Junglarven messen etwa 1.5 mm, ausgewachsene etwa 5 mm.
Imago: Flöhe sind 1 bis 6 mm grosse, lateral stark abgeflachte Tiere von gelber, rotbrauner bis schwarzer Farbe. Charakteristisch sind das Fehlen der Flügel, die reduzierten Fühler und das stark ausgebildete letzte (dritte) Beinpaar.
Vorkommen
Als blutsaugende Ektoparasiten (Imagines) an Säugetieren (inkl. Mensch) und Vögeln ist ihr Auftreten an das ihrer Wirtstiere bzw. deren Schlaf- und Nistplätze gekoppelt.
Nahrung
Die Nahrung der Imagines ist das Blut des Haupt- oder Nebenwirtes. Die Larven ernähren sich von Detritus (Gewebeteilchen), Hautschuppen und Kotteilchen der Wirte. Eine Anzahl von Arten ist auf Blut angewiesen, das von den Imagines unverdaut ins Nest abgegeben wird.
Schaden
Der Flohstich zeigt eine erhebliche Variation des klinischen Bildes in Abhängigkeit vom Reaktionsgrad des Wirtes. Um die Einstichstelle bildet sich unter starkem Juckreiz eine gerötete Hautstelle mit oder ohne zentraler Quaddel aus.
Flöhe spielen als Überträger von bakteriellen, viralen und rickettsialen Infektionskrankheiten sowie als Überträger von verschiedenen Darmparasiten auch in unseren Breiten eine Rolle.
Tabakkäfer (Lasioderma serricorne)
Aussehen
Tabakkäfer werden zwischen 2 und 4 Millimeter gross, haben eine rotbraune Farbe, sind behaart und können fliegen. Die Flugzeit der Käfer liegt bei etwa ein bis zwei Monaten. Die Larven sind engerlingartig. Er ist ein Schädling, der sich hauptsächlich von Tabakprodukten, aber auch von Lebensmitteln ernährt.
Der Tabakkäfer ist dem Brotkäfer sehr ähnlich. Der Halsschild ist stark nach unten gekrümmt und der Kopf kapuzenartig bedeckt.
Entwicklung
Man findet den Tabakkäfer an trockenen Pflanzenteilen, Tabak, Teesorten und Gewürzen. Tabakkäfer vertragen größere Trockenheit in den Substraten. Sie sind wärmeliebend und kommen besonders in trockenen tropischen Ländern vor. Es ist ein häufiger Schädling in der tabak-, tee- und gewürzverarbeitenden Industrie, sowie in Haushalten etc.
Schaden
Der Tabakkäfer legt seine Eier bevorzugt in Zigarren und anderen Tabakprodukten ab. Nicht selten werden diese Eier dann in den Zigarren importiert. Aus diesem Grund frieren viele Tabakimporteure ihre Waren nach Erhalt kurz ein, um diese Eier abzutöten. Geschieht das nicht, kann sich die Larve im Humidor bei idealen Bedingungen entwickeln. Dabei ernährt sie sich vom Tabak und richtet oft erheblichen Schaden an. Befallene Zigarren sind äusserlich durch kleine Bohrlöcher des Käfers im Deckblatt erkennbar, durch die die Larven schlüpfen. Solche Zigarren sollten sofort aus dem Humidor entfernt werden um weiteren Schaden zu vermeiden.
Die Vermehrung der Käfer hängt vom Klima und vom Nahrungsangebot ab.